Bernhard: Managementplan Braunbären in Bayern steht - Ausgleichsfonds regelt Schäden
Pressemitteilung Nr. 97/07
Datum: 17.04.2007
Der Managementplan Braunbären in Bayern ist fertig. Der Managementplan soll ein möglichst konfliktfreies Miteinander von Mensch und Bär ermöglichen, betonte Bayerns Umweltstaatssekretär Otmar Bernhard heute bei der Beantwortung der Anträge zum Wildtiermanagement im Landtag.
+++ Der Managementplan 'Braunbären in Bayern' ist fertig. Der Managementplan soll ein möglichst konfliktfreies Miteinander von Mensch und Bär ermöglichen, betonte Bayerns Umweltstaatssekretär Otmar Bernhard heute bei der Beantwortung der Anträge zum Wildtiermanagement im Landtag. Der Plan wird im Internet unter http://www.natur.bayern.de veröffentlicht. Der Bärenplan kommt zur rechten Zeit, da jetzt im Frühjahr die Jungtiere auf Wanderschaft gehen. Er fußt auf der engen partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit allen Alpenländern und orientiert sich in großen Teilen an dem bewährten Plan von Österreich, erläuterte der Staatssekretär. So haben die Wildtier-Experten von Bayern über Österreich, Italien, Schweiz bis nach Slowenien eine schnelle Meldekette installiert, um frühzeitig beispielsweise über wanderfreudige Jungbären zu informieren und gemeinsam diese Bären zu betreuen. Vorsorglich wird zusätzlich zum Bayerischen Bärenbeauftragten Manfred Wölfl ein weiterer Bären-Fachmann ausgebildet, der beim Nationalpark 'Berchtesgaden' beschäftigt ist. +++Der Plan regelt Zuständigkeiten, Kommunikationswege, Monitoring und Abwicklung von Ausgleichszahlungen, wenn wieder ein Bär nach Bayern kommt. Die erste Stufe des bayerischen Bärenmanagements behandelt den Umgang mit zu- und durchwandernden Einzeltieren. Wichtigster Grundsatz ist dabei zu verhindern, dass der Bär Menschen und Siedlungen mit Futter in Verbindung bringt. Um dieses Anlocken von vorne herein zu vermeiden, geben die Bären-Experten gemeinsam mit Ansprechpartnern vor Ort Wanderern oder Almhüttenbesitzern konkrete Verhaltensregeln bei Bärenanwesenheit und stehen mit Rat und Tat zur Seite, um z. B. Mülleimer, Schafzäune und Bienenstöcke bärensicher zu machen. Denn einmal futterkonditioniert und 'zutraulich' geworden, sind Bären nur noch schwer umzuerziehen. Die Gefahr eines folgenschweren Zusammentreffens von Mensch und Bär wird dadurch immer größer. Zudem begutachten und begleichen die Bären-Experten etwaige Schäden, die durch Bär, Luchs oder Wolf entstanden sind. Der Freistaat errichtet dazu einen speziellen 'Wildtierfonds Große Beutegreifer' für einzelfallbezogene Ausgleichszahlungen. Der Fonds wird zu 85 Prozent vom Bayerischen Naturschutzfonds gefördert, die verbleibende Summe bringt zu gleichen Teilen Bund Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz und Landesjagdverband auf.
Redaktionelle Hinweise:
Das Umweltministerium hat in Abstimmung mit dem Landwirtschaftsministerium die Steuerungsgruppe 'Wildtiermanagement/Große Beutegreifer' ins Leben gerufen. Ihr gehören der Bauernverband, Bund Naturschutz, Landesjagdverband und Landesbund für Vogelschutz an.
Der Managementplan wurde von der Steuerungsgruppe unter Beteiligung von bzw. in Zusammenarbeit mit (in alphabetischer Reihenfolge) Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Arbeitsbereich Wildtierökologie und Wildtiermanagement, Almwirtschaftlicher Verein Oberbayern,